1997, ISBN: 9783538070516
[ED: Hardcover/gebunden], [PU: Artemis & Winkler], Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag: 204 Seiten – Verlag: Artemis & Winkler (1997) - Größe und/oder Gewicht: 21,8 x 13,2 x 2,0 cm… More...
[ED: Hardcover/gebunden], [PU: Artemis & Winkler], Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag: 204 Seiten – Verlag: Artemis & Winkler (1997) - Größe und/oder Gewicht: 21,8 x 13,2 x 2,0 cm Maria Sibylla Merian (* 2. April 1647 in Frankfurt am Main; † 13. Januar 1717 in Amsterdam) war eine Naturforscherin und Künstlerin. Sie gehört zur jüngeren Frankfurter Linie der aus Basel stammenden Familie Merian und wuchs in Frankfurt am Main auf. Für die Gelehrten des Mittelalters war die Natur, die sie umgab, kaum der Beachtung wert. In dieser Hinsicht übernahmen sie, was aus der Antike überliefert war – so auch die Vorstellung des Aristoteles über das Wesen der Insekten. Danach waren diese „unwürdigen“ Tiere in einer Art Urzeugung aus faulendem Schlamm entstanden – eine Lehrmeinung, die erst 1668 durch Francesco Redi überzeugend widerlegt wurde. Einige Jahrzehnte zuvor waren zwei Insektenbücher erschienen, die als Anfangsdokumente der Entomologie betrachtet werden: De animalibus insectis libri septem von Ulisse Aldrovandi (Bologna 1602) und Insectorum sive minimorum animalium theatrum von Thomas Moffett (London 1634), ein Werk, das sich auch auf frühere Betrachtungen des Zürcher Naturforschers Conrad Gessner stützte. Der Verlag von Matthäus Merian, dem Vater Maria Sibyllas, brachte 1653 die Historiae naturalis de insectis libri III des Pädagogen und Universalgelehrten John Johnston heraus, hauptsächlich eine Zusammenstellung von Bildmaterial aus den Arbeiten von Moffett und Aldrovandi, deren relativ grobe Holzschnitte nun in detailliertere Kupferstiche umgesetzt wurden. Das Grosse vollständige Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste von Johann Heinrich Zedler (1706–1751) definiert unter dem Stichwort Insectum zunächst: „Ungezieffer insgemein, worunter aller, kriegender und fliegender Art verstanden werden“, weist dann mit Blick auf Bienen und Seidenraupen auf den wirtschaftlichen Nutzen entomologischer Studien hin, hebt aber auch den geistlichen Nutzen hervor: „… ja es ist kein Wurm so abscheulich und so geringe in unseren Augen, der uns nicht, wenn wir nur die gehörige Aufmercksamkeit daran wenden wollten, von der Weißheit des großen Baumeisters Himmels und der Erden völlig überzeugete.“ Abschließend wird vermutet, dass sich nicht viele Personen für dieses neue Forschungsgebiet eignen würden: „Doch hierzu gehöret ein sonderbahrer Fleiß, ein tiefes Nachsinnen und eine mühsame Erkändtniß, welches aber denen allerwenigsten gegeben.“ Maria Sibylla Merian wurde 1647 als Tochter von Matthäus Merian dem Älteren und seiner zweiten Frau Johanna Catharina Sibylla Heim geboren. Ihre Halbbrüder waren Matthäus Merian der Jüngere und Caspar Merian. Ihr Vater war Verleger und Kupferstecher in Frankfurt, Herausgeber des Theatrum Europaeum und der Topographien und durch seine häufig reproduzierten Stadtansichten weithin bekannt. Als seine Tochter geboren wurde, war er schon 54 Jahre alt und kränklich. Er starb nur drei Jahre später. Im darauf folgenden Jahr heiratete die Witwe den Blumenmaler Jacob Marrel, einen Schüler der flandrischen Malerschule, der sich zwar in Frankfurt ein Atelier einrichtete, aber weiterhin seinen florierenden Kunsthandel in Utrecht betrieb und sich nur selten bei seiner Familie aufhielt. Die künstlerische Begabung Maria Sibyllas wurde sehr früh deutlich, fand aber bei ihrer kleinbürgerlich-strengen und amusischen Mutter keine Unterstützung. So übte sie sich heimlich in einer Dachkammer im Kopieren vorhandener Kunstblätter. Schließlich befürwortete und unterstützte ihr Stiefvater Marrel eine zielgerichtete künstlerische Ausbildung; wegen seiner häufigen Abwesenheit beauftragte er damit einen seiner Schüler, Abraham Mignon (seit 1676). Schon mit 11 Jahren war Maria Sibylla Merian in der Lage, Kupferstiche herzustellen; bald übertraf sie in dieser Technik ihren Lehrer und entwickelte einen persönlichen Malstil. Ihre Blumenbilder ergänzte sie nach dem Vorbild der Utrechter Malerschule mit kleinen Schmetterlingen und Käfern. In dieser Zeit begann sie damit, Seidenraupen zu züchten, dehnte ihre Aufmerksamkeit aber bald auch auf andere Raupenarten aus. Im Vorwort zu ihrem berühmten Spätwerk über die surinamischen Insekten (Metamorphosis insectorum Surinamensium) schrieb sie rückblickend: „Ich habe mich von Jugend an mit der Erforschung der Insekten beschäftigt. Zunächst begann ich mit Seidenraupen in meiner Geburtsstadt Frankfurt am Main. Danach stellte ich fest, dass sich aus anderen Raupenarten viel schönere Tag- und Eulenfalter entwickelten als aus Seidenraupen. Das veranlasste mich, alle Raupenarten zu sammeln, die ich finden konnte, um ihre Verwandlung zu beobachten. Ich entzog mich deshalb aller menschlichen Gesellschaft und beschäftigte mich mit diesen Untersuchungen.“ Mit ihrem speziellen Interesse begab sich die jugendliche Forscherin auf ungewisses Gebiet, was ihrer Mutter Furcht und Unbehagen verursachte. Maria Sibylla selbst war zunehmend engagiert, hielt die Metamorphosen der Schmetterlinge und ihr typisches Umfeld in ihrem Skizzenbuch fest, beobachtete ihre Insekten aber nicht allein mit sachlich forschendem Blick, sondern auch mit religiöser Ehrfurcht vor dem, was sie als Wunder der Schöpfung erlebte. Diese beiden Aspekte, verbunden mit künstlerischer Intensität, kennzeichnen ihr ganzes Lebenswerk und finden sich auch in den Begleittexten ihrer Bücher wieder. Am 16. Mai 1665 wurde Maria Sibylla Merian mit Johann Andreas Graff (1637–1701) getraut; auch er war ein Schüler ihres Stiefvaters Marell. Im dritten Ehejahr kam die erste Tochter, Johanna Helena, zur Welt. Von Johann Andreas Graff sind etliche ganz detailreiche Zeichnungen bzw. Kupferstiche Nürnberger Kircheninnenräume und anderer Bauwerke bekannt, auch ein Prachtband mit Nürnberger Ansichten. Der Nürnberger Rat lobt in einem Beschluss von 1685 „seinen allhie geführten guten Wandel, auch in seiner wißenschafft und Information der Jugend geführten Fleiß“. Offenbar war er als Zeichenlehrer tätig – bekannt ist, dass er den Barockbaumeister Johann Jacob Schübler als erster im Kindesalter unterrichtete. Die häufig zu findende Darstellung in manchen Texten über Maria Sibylla Merian, Graff sei seiner Frau nicht gewachsen, beruflich erfolglos, von Minderwertigkeitsgefühlen geplagt oder gar trunksüchtig gewesen, lassen sich nicht belegen. 1670 übersiedelte die Familie in Graffs Geburtsstadt Nürnberg. Zur Sicherung des Lebensunterhaltes musste Maria Sibylla durch vielfältige Tätigkeit beitragen. Allerdings waren ihr als Frau in der Freien Reichsstadt Nürnberg beruflich enge Grenzen gesetzt. Die „Maler-Ordnung“ vom Ende des 16. Jahrhunderts erlaubte es nur Männern, mit Ölfarben auf Leinwand zu malen und sicherte ihnen damit jene Aufträge, die Ansehen und gute Einkünfte versprachen. Frauen durften allenfalls kleine Formate bearbeiten, mit Aquarell- und Deckfarben auf Papier oder Pergament. Zur Haupteinnahmequelle der Familie wurde schließlich der Handel mit Farben, Firnis und Malutensilien, den Maria Sibylla Merian betrieb. Sie übernahm daneben eine Vielzahl von Auftragsarbeiten, stickte zum Beispiel Seidendecken oder bemalte Tafeltücher für die Patrizierhaushalte der Stadt. Außerdem unterrichtete sie junge Frauen in der Kunst der Blumenmalerei und -stickerei. Zu ihren Schülerinnen gehörten Clara Regina Imhoff (1664–1740), durch die sie Zugang zu den Hesperidengärten der Patrizierfamilie Imhoff erhielt, und die später erfolgreiche Blumenmalerin Magdalena Fürst (1652–1717). Als Vorlagen für diesen Unterricht fertigte Merian Kupferstiche an, die zur Grundlage ihrer ersten Buchveröffentlichung wurden. Das Neue Blumenbuch war gedacht als Musterbuch für stickende Damen. Der erste Teil enthielt einige Kopien fremder Blumenbilder und erschien 1675. Der zweite und der dritte Teil, herausgegeben 1677 und 1680, enthielten eigene Naturstudien. Die niedrigen Auflagen und der Gebrauchscharakter des Werkes brachten es mit sich, dass heute nur noch wenige der von Maria Sibylla Merian schon damals meisterhaft kolorierten Stücke vorhanden sind. Wenig später ließ sie in zwei Teilen (1679 und 1683) ihr Raupenbuch erscheinen: Der Raupen wunderbare Verwandlung und sonderbare Blumennahrung enthielt die Ergebnisse ihrer langjährigen Beobachtungen. Hier findet sich das Kompositionsprinzip, das sie auch auf ihre späteren Arbeiten anwendete: auf jedem Blatt werden die Entwicklungsstadien der Insekten in Verbindung mit den Pflanzen gezeigt, die ihnen zur Nahrung dienen. Die Drucke erschienen im relativ kleinen Oktavformat und auf nicht erstklassigem Papier, auch sind nur wenige kolorierte Exemplare überliefert – daher erreichte das Werk nicht die gleiche Ausstrahlung wie später das Buch der Insekten aus Surinam. Lange Zeit wurde das Raupenbuch v. a. als Beitrag zur Entomologie gesehen. Tatsächlich sollte es allerdings der Andacht dienen, dies zeigt schon der Satz im Vorwort: „Suche demnach hierinnen nicht meine sondern allein Gottes Ehre Ihn als einen Schöpfer auch dieser Kleinsten und geringsten Würmlein zu preisen.“ Das Buch steht damit in einer gerade zu dieser Zeit in Nürnberg verbreiteten Tradition der Naturfrömmigkeit, die Suche nach Gott gerade in den unbedeutendsten Kreaturen. 1685 entschloss sich Merian nach zwanzigjähriger Ehe, mit 38 Jahren, zusammen mit ihrer Mutter und den beiden Töchtern (damals 17 und 7 Jahre alt) für unbestimmte Zeit nach Schloss Walta-State bei Wieuwerd im niederländischen Friesland zu gehen. Ihr Stiefbruder Caspar hielt sich dort schon seit 1677 auf und hatte sie dazu aufgefordert. Das Schloss gehörte drei Schwestern des Gouverneurs von Surinam, Cornelis van Aerssen van Sommelsdijk; sie hatten es der frühpietistischen Sekte der Labadisten als Zufluchtsort zur Verfügung gestellt. Die etwa 350 Personen der Kolonie fühlten sich urchristlichen Idealen verpflichtet, jenseits der naturfernen Orthodoxie der Amtskirche. Allerdings hatte sich gerade diese Gruppe unter Leitung ihres Predigers Yvon (1646–1707) zu einer strengen, moralisch engherzigen, dabei zu schwärmerischer Übertreibung neigenden Gemeinschaft entwickelt, die Merians Wesen kaum entsprach. Sie nahm dann auch in der Kolonie eine gewisse Sonderstellung ein. Ihren Töchtern vermittelte sie eine umfassende künstlerische Ausbildung, verbesserte ihre eigenen Lateinkenntnisse, begann allmählich wieder, Schmetterlinge und Blumen zu malen und studierte die Sammlung exotischer Schmetterlinge aus Surinam, die sie auf Schloss Walta-State vorfand. In dieser Zeit begann sie, ihr „Studienbuch“ anzulegen. Sie sammelte darin kleine Aquarelle auf Pergament und notierte Beobachtungen der dargestellten Raupen und Schmetterlinge aus früheren Jahren. Neue Beobachtungen in Friesland stellte sie in derselben Weise dar und nummerierte sie. Johann Andreas Graff besuchte sie 1690 und berichtete in einem Brief an den Johann Jakob Schütz von seinen Erfahrungen. Er ängstigte sich vor allem um das Wohlergehen seiner Töchter (u. a. weil er beobachtet hatte, dass Kinder geschlagen wurden) und beklagte, dass seine Frau ihre künstlerische Arbeit vernachlässige. Die Ehe wurde durch einen Beschluss des Rats der Stadt Nürnberg am 12. August 1692 geschieden; Graff hatte die Scheidung beantragt, um erneut heiraten zu können. Nach dem Tod ihrer Mutter – ihr Stiefbruder war schon 1686 gestorben – verließ sie die Gruppe der Labadisten und siedelte sich 1691 mit ihren Töchtern in Amsterdam an. Überwiegend wird die Ansicht vertreten, dass sie den mehrjährigen Aufenthalt auf Schloss Waltha als bewusste Zäsur gewählt hatte, um Distanz zu den Anstrengungen der Nürnberger Jahre und zum Scheitern ihrer Ehe zu gewinnen. In Amsterdam fand sie zahlreiche Anregungen für ihre künstlerischen Vorhaben. Als anerkannte Naturforscherin bekam sie Zutritt zu den Naturalienkabinetten, Gewächshäusern und Orangerien in den Häusern reicher Bürger wie beispielsweise der Sammlerin tropischer Pflanzen Agnes Block. Die Bekanntschaft mit Caspar Commelin, dem Leiter des Botanischen Gartens in Amsterdam, erwies sich als besonders wertvoll für ihre Studien; später lieferte er die wissenschaftlichen Anmerkungen für ihr großes Buch der Insekten aus Surinam. Sie las intensiv die inzwischen neu erschienenen Bücher über ihr Spezialgebiet, die Entomologie, und verglich sie mit ihren eigenen Studienergebnissen. Darüber hinaus malte sie Blumen- und Vogeldarstellungen für wohlhabende Naturfreunde, vorhandene Pflanzenbilder ergänzte sie durch Abbildungen von Fliegen, Käfern und Schmetterlingen; ihre Töchter unterstützten sie dabei. Die Kontakte zu einflussreichen Bürgern der Stadt nutzte sie, um die geplante Reise nach Surinam vorzubereiten. Im Februar 1699 verkaufte sie einen großen Teil ihrer Sammlungen und ihrer Bilder, um die Reise zu finanzieren. Im April hinterlegte sie bei einem Amsterdamer Notar ein Testament, in dem sie ihre Töchter zu Universalerbinnen bestimmte. Im Juni 1699 ging sie mit ihrer jüngeren Tochter Dorothea Maria an Bord eines Kauffahrteiseglers, der sie nach Surinam brachte. Über ihre Intention schrieb sie im Vorwort zu Metamorphosis insectorum Surinamensium: „In Holland sah ich jedoch voller Verwunderung, was für schöne Tiere man aus Ost- und West-Indien kommen ließ, … In jenen Sammlungen habe ich diese und zahllose andere Insekten gefunden, aber so, dass dort ihr Ursprung und ihre Fortpflanzung fehlten, das heißt, wie sie sich aus Raupen in Puppen und so weiter verwandeln. Das alles hat mich dazu angeregt, eine große und teure Reise zu unternehmen und nach Surinam zu fahren (ein heißes und feuchtes Land …), um dort meine Beobachtungen fortzusetzen.“ Obwohl Freunde und Bekannte ihr wegen des dort herrschenden extremen Klimas dringend von einer Reise nach Surinam abrieten, ließ sich Maria Sibylla Merian von ihren Plänen nicht abbringen. Von der Stadt Amsterdam erhielt sie finanzielle Unterstützung für ihr Unternehmen. Ausgehend anfangs von der Landeshauptstadt Paramaribo, später von der 65 km entfernten Labadistengemeinde Providentia, wo sie bei der Pietisten-Gemeinde wohnten, unternahmen die beiden Frauen ihre Exkursionen in die schwer zugänglichen Urwälder. Dort beobachteten, zeichneten oder sammelten sie alles, was sie über die tropischen Insekten entdecken konnten. Ihre Einteilung der Schmetterlinge in Tag- und Nachtfalter (von ihnen als Kapellen und Eulen bezeichnet) ist bis heute gültig. Pflanzennamen übernahmen sie aus dem Sprachgebrauch der Indianer. Nach zweijährigem Aufenthalt war die nun 54-jährige Merian den Anstrengungen nicht mehr gewachsen und erkrankte heftig an Malaria. Am 23. September 1701 trafen sie und ihre Tochter wieder in Amsterdam ein. Amsterdam , DE, [SC: 2.20], leichte Gebrauchsspuren, privates Angebot, 21,8 x 13,2 x 2,0 cm, 204, [GW: 409g], Banküberweisung, Selbstabholung und Barzahlung, Internationaler Versand, [CT: Geschichte/Politik / Aufklärung (Epoche)]<
booklooker.de |
1997, ISBN: 9783538070516
[ED: Hardcover/gebunden], [PU: Artemis & Winkler], Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag: 204 Seiten – Verlag: Artemis & Winkler (1997) - Größe und/oder Gewicht: 21,8 x 13,2 x 2,0 cm… More...
[ED: Hardcover/gebunden], [PU: Artemis & Winkler], Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag: 204 Seiten – Verlag: Artemis & Winkler (1997) - Größe und/oder Gewicht: 21,8 x 13,2 x 2,0 cm Maria Sibylla Merian (* 2. April 1647 in Frankfurt am Main; † 13. Januar 1717 in Amsterdam) war eine Naturforscherin und Künstlerin. Sie gehört zur jüngeren Frankfurter Linie der aus Basel stammenden Familie Merian und wuchs in Frankfurt am Main auf. Für die Gelehrten des Mittelalters war die Natur, die sie umgab, kaum der Beachtung wert. In dieser Hinsicht übernahmen sie, was aus der Antike überliefert war – so auch die Vorstellung des Aristoteles über das Wesen der Insekten. Danach waren diese „unwürdigen“ Tiere in einer Art Urzeugung aus faulendem Schlamm entstanden – eine Lehrmeinung, die erst 1668 durch Francesco Redi überzeugend widerlegt wurde. Einige Jahrzehnte zuvor waren zwei Insektenbücher erschienen, die als Anfangsdokumente der Entomologie betrachtet werden: De animalibus insectis libri septem von Ulisse Aldrovandi (Bologna 1602) und Insectorum sive minimorum animalium theatrum von Thomas Moffett (London 1634), ein Werk, das sich auch auf frühere Betrachtungen des Zürcher Naturforschers Conrad Gessner stützte. Der Verlag von Matthäus Merian, dem Vater Maria Sibyllas, brachte 1653 die Historiae naturalis de insectis libri III des Pädagogen und Universalgelehrten John Johnston heraus, hauptsächlich eine Zusammenstellung von Bildmaterial aus den Arbeiten von Moffett und Aldrovandi, deren relativ grobe Holzschnitte nun in detailliertere Kupferstiche umgesetzt wurden. Das Grosse vollständige Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste von Johann Heinrich Zedler (1706–1751) definiert unter dem Stichwort Insectum zunächst: „Ungezieffer insgemein, worunter aller, kriegender und fliegender Art verstanden werden“, weist dann mit Blick auf Bienen und Seidenraupen auf den wirtschaftlichen Nutzen entomologischer Studien hin, hebt aber auch den geistlichen Nutzen hervor: „… ja es ist kein Wurm so abscheulich und so geringe in unseren Augen, der uns nicht, wenn wir nur die gehörige Aufmercksamkeit daran wenden wollten, von der Weißheit des großen Baumeisters Himmels und der Erden völlig überzeugete.“ Abschließend wird vermutet, dass sich nicht viele Personen für dieses neue Forschungsgebiet eignen würden: „Doch hierzu gehöret ein sonderbahrer Fleiß, ein tiefes Nachsinnen und eine mühsame Erkändtniß, welches aber denen allerwenigsten gegeben.“ Maria Sibylla Merian wurde 1647 als Tochter von Matthäus Merian dem Älteren und seiner zweiten Frau Johanna Catharina Sibylla Heim geboren. Ihre Halbbrüder waren Matthäus Merian der Jüngere und Caspar Merian. Ihr Vater war Verleger und Kupferstecher in Frankfurt, Herausgeber des Theatrum Europaeum und der Topographien und durch seine häufig reproduzierten Stadtansichten weithin bekannt. Als seine Tochter geboren wurde, war er schon 54 Jahre alt und kränklich. Er starb nur drei Jahre später. Im darauf folgenden Jahr heiratete die Witwe den Blumenmaler Jacob Marrel, einen Schüler der flandrischen Malerschule, der sich zwar in Frankfurt ein Atelier einrichtete, aber weiterhin seinen florierenden Kunsthandel in Utrecht betrieb und sich nur selten bei seiner Familie aufhielt. Die künstlerische Begabung Maria Sibyllas wurde sehr früh deutlich, fand aber bei ihrer kleinbürgerlich-strengen und amusischen Mutter keine Unterstützung. So übte sie sich heimlich in einer Dachkammer im Kopieren vorhandener Kunstblätter. Schließlich befürwortete und unterstützte ihr Stiefvater Marrel eine zielgerichtete künstlerische Ausbildung; wegen seiner häufigen Abwesenheit beauftragte er damit einen seiner Schüler, Abraham Mignon (seit 1676). Schon mit 11 Jahren war Maria Sibylla Merian in der Lage, Kupferstiche herzustellen; bald übertraf sie in dieser Technik ihren Lehrer und entwickelte einen persönlichen Malstil. Ihre Blumenbilder ergänzte sie nach dem Vorbild der Utrechter Malerschule mit kleinen Schmetterlingen und Käfern. In dieser Zeit begann sie damit, Seidenraupen zu züchten, dehnte ihre Aufmerksamkeit aber bald auch auf andere Raupenarten aus. Im Vorwort zu ihrem berühmten Spätwerk über die surinamischen Insekten (Metamorphosis insectorum Surinamensium) schrieb sie rückblickend: „Ich habe mich von Jugend an mit der Erforschung der Insekten beschäftigt. Zunächst begann ich mit Seidenraupen in meiner Geburtsstadt Frankfurt am Main. Danach stellte ich fest, dass sich aus anderen Raupenarten viel schönere Tag- und Eulenfalter entwickelten als aus Seidenraupen. Das veranlasste mich, alle Raupenarten zu sammeln, die ich finden konnte, um ihre Verwandlung zu beobachten. Ich entzog mich deshalb aller menschlichen Gesellschaft und beschäftigte mich mit diesen Untersuchungen.“ Mit ihrem speziellen Interesse begab sich die jugendliche Forscherin auf ungewisses Gebiet, was ihrer Mutter Furcht und Unbehagen verursachte. Maria Sibylla selbst war zunehmend engagiert, hielt die Metamorphosen der Schmetterlinge und ihr typisches Umfeld in ihrem Skizzenbuch fest, beobachtete ihre Insekten aber nicht allein mit sachlich forschendem Blick, sondern auch mit religiöser Ehrfurcht vor dem, was sie als Wunder der Schöpfung erlebte. Diese beiden Aspekte, verbunden mit künstlerischer Intensität, kennzeichnen ihr ganzes Lebenswerk und finden sich auch in den Begleittexten ihrer Bücher wieder. Am 16. Mai 1665 wurde Maria Sibylla Merian mit Johann Andreas Graff (1637–1701) getraut; auch er war ein Schüler ihres Stiefvaters Marell. Im dritten Ehejahr kam die erste Tochter, Johanna Helena, zur Welt. Von Johann Andreas Graff sind etliche ganz detailreiche Zeichnungen bzw. Kupferstiche Nürnberger Kircheninnenräume und anderer Bauwerke bekannt, auch ein Prachtband mit Nürnberger Ansichten. Der Nürnberger Rat lobt in einem Beschluss von 1685 „seinen allhie geführten guten Wandel, auch in seiner wißenschafft und Information der Jugend geführten Fleiß“. Offenbar war er als Zeichenlehrer tätig – bekannt ist, dass er den Barockbaumeister Johann Jacob Schübler als erster im Kindesalter unterrichtete. Die häufig zu findende Darstellung in manchen Texten über Maria Sibylla Merian, Graff sei seiner Frau nicht gewachsen, beruflich erfolglos, von Minderwertigkeitsgefühlen geplagt oder gar trunksüchtig gewesen, lassen sich nicht belegen. 1670 übersiedelte die Familie in Graffs Geburtsstadt Nürnberg. Zur Sicherung des Lebensunterhaltes musste Maria Sibylla durch vielfältige Tätigkeit beitragen. Allerdings waren ihr als Frau in der Freien Reichsstadt Nürnberg beruflich enge Grenzen gesetzt. Die „Maler-Ordnung“ vom Ende des 16. Jahrhunderts erlaubte es nur Männern, mit Ölfarben auf Leinwand zu malen und sicherte ihnen damit jene Aufträge, die Ansehen und gute Einkünfte versprachen. Frauen durften allenfalls kleine Formate bearbeiten, mit Aquarell- und Deckfarben auf Papier oder Pergament. Zur Haupteinnahmequelle der Familie wurde schließlich der Handel mit Farben, Firnis und Malutensilien, den Maria Sibylla Merian betrieb. Sie übernahm daneben eine Vielzahl von Auftragsarbeiten, stickte zum Beispiel Seidendecken oder bemalte Tafeltücher für die Patrizierhaushalte der Stadt. Außerdem unterrichtete sie junge Frauen in der Kunst der Blumenmalerei und -stickerei. Zu ihren Schülerinnen gehörten Clara Regina Imhoff (1664–1740), durch die sie Zugang zu den Hesperidengärten der Patrizierfamilie Imhoff erhielt, und die später erfolgreiche Blumenmalerin Magdalena Fürst (1652–1717). Als Vorlagen für diesen Unterricht fertigte Merian Kupferstiche an, die zur Grundlage ihrer ersten Buchveröffentlichung wurden. Das Neue Blumenbuch war gedacht als Musterbuch für stickende Damen. Der erste Teil enthielt einige Kopien fremder Blumenbilder und erschien 1675. Der zweite und der dritte Teil, herausgegeben 1677 und 1680, enthielten eigene Naturstudien. Die niedrigen Auflagen und der Gebrauchscharakter des Werkes brachten es mit sich, dass heute nur noch wenige der von Maria Sibylla Merian schon damals meisterhaft kolorierten Stücke vorhanden sind. Wenig später ließ sie in zwei Teilen (1679 und 1683) ihr Raupenbuch erscheinen: Der Raupen wunderbare Verwandlung und sonderbare Blumennahrung enthielt die Ergebnisse ihrer langjährigen Beobachtungen. Hier findet sich das Kompositionsprinzip, das sie auch auf ihre späteren Arbeiten anwendete: auf jedem Blatt werden die Entwicklungsstadien der Insekten in Verbindung mit den Pflanzen gezeigt, die ihnen zur Nahrung dienen. Die Drucke erschienen im relativ kleinen Oktavformat und auf nicht erstklassigem Papier, auch sind nur wenige kolorierte Exemplare überliefert – daher erreichte das Werk nicht die gleiche Ausstrahlung wie später das Buch der Insekten aus Surinam. Lange Zeit wurde das Raupenbuch v. a. als Beitrag zur Entomologie gesehen. Tatsächlich sollte es allerdings der Andacht dienen, dies zeigt schon der Satz im Vorwort: „Suche demnach hierinnen nicht meine sondern allein Gottes Ehre Ihn als einen Schöpfer auch dieser Kleinsten und geringsten Würmlein zu preisen.“ Das Buch steht damit in einer gerade zu dieser Zeit in Nürnberg verbreiteten Tradition der Naturfrömmigkeit, die Suche nach Gott gerade in den unbedeutendsten Kreaturen. 1685 entschloss sich Merian nach zwanzigjähriger Ehe, mit 38 Jahren, zusammen mit ihrer Mutter und den beiden Töchtern (damals 17 und 7 Jahre alt) für unbestimmte Zeit nach Schloss Walta-State bei Wieuwerd im niederländischen Friesland zu gehen. Ihr Stiefbruder Caspar hielt sich dort schon seit 1677 auf und hatte sie dazu aufgefordert. Das Schloss gehörte drei Schwestern des Gouverneurs von Surinam, Cornelis van Aerssen van Sommelsdijk; sie hatten es der frühpietistischen Sekte der Labadisten als Zufluchtsort zur Verfügung gestellt. Die etwa 350 Personen der Kolonie fühlten sich urchristlichen Idealen verpflichtet, jenseits der naturfernen Orthodoxie der Amtskirche. Allerdings hatte sich gerade diese Gruppe unter Leitung ihres Predigers Yvon (1646–1707) zu einer strengen, moralisch engherzigen, dabei zu schwärmerischer Übertreibung neigenden Gemeinschaft entwickelt, die Merians Wesen kaum entsprach. Sie nahm dann auch in der Kolonie eine gewisse Sonderstellung ein. Ihren Töchtern vermittelte sie eine umfassende künstlerische Ausbildung, verbesserte ihre eigenen Lateinkenntnisse, begann allmählich wieder, Schmetterlinge und Blumen zu malen und studierte die Sammlung exotischer Schmetterlinge aus Surinam, die sie auf Schloss Walta-State vorfand. In dieser Zeit begann sie, ihr „Studienbuch“ anzulegen. Sie sammelte darin kleine Aquarelle auf Pergament und notierte Beobachtungen der dargestellten Raupen und Schmetterlinge aus früheren Jahren. Neue Beobachtungen in Friesland stellte sie in derselben Weise dar und nummerierte sie. Johann Andreas Graff besuchte sie 1690 und berichtete in einem Brief an den Johann Jakob Schütz von seinen Erfahrungen. Er ängstigte sich vor allem um das Wohlergehen seiner Töchter (u. a. weil er beobachtet hatte, dass Kinder geschlagen wurden) und beklagte, dass seine Frau ihre künstlerische Arbeit vernachlässige. Die Ehe wurde durch einen Beschluss des Rats der Stadt Nürnberg am 12. August 1692 geschieden; Graff hatte die Scheidung beantragt, um erneut heiraten zu können. Nach dem Tod ihrer Mutter – ihr Stiefbruder war schon 1686 gestorben – verließ sie die Gruppe der Labadisten und siedelte sich 1691 mit ihren Töchtern in Amsterdam an. Überwiegend wird die Ansicht vertreten, dass sie den mehrjährigen Aufenthalt auf Schloss Waltha als bewusste Zäsur gewählt hatte, um Distanz zu den Anstrengungen der Nürnberger Jahre und zum Scheitern ihrer Ehe zu gewinnen. In Amsterdam fand sie zahlreiche Anregungen für ihre künstlerischen Vorhaben. Als anerkannte Naturforscherin bekam sie Zutritt zu den Naturalienkabinetten, Gewächshäusern und Orangerien in den Häusern reicher Bürger wie beispielsweise der Sammlerin tropischer Pflanzen Agnes Block. Die Bekanntschaft mit Caspar Commelin, dem Leiter des Botanischen Gartens in Amsterdam, erwies sich als besonders wertvoll für ihre Studien; später lieferte er die wissenschaftlichen Anmerkungen für ihr großes Buch der Insekten aus Surinam. Sie las intensiv die inzwischen neu erschienenen Bücher über ihr Spezialgebiet, die Entomologie, und verglich sie mit ihren eigenen Studienergebnissen. Darüber hinaus malte sie Blumen- und Vogeldarstellungen für wohlhabende Naturfreunde, vorhandene Pflanzenbilder ergänzte sie durch Abbildungen von Fliegen, Käfern und Schmetterlingen; ihre Töchter unterstützten sie dabei. Die Kontakte zu einflussreichen Bürgern der Stadt nutzte sie, um die geplante Reise nach Surinam vorzubereiten. Im Februar 1699 verkaufte sie einen großen Teil ihrer Sammlungen und ihrer Bilder, um die Reise zu finanzieren. Im April hinterlegte sie bei einem Amsterdamer Notar ein Testament, in dem sie ihre Töchter zu Universalerbinnen bestimmte. Im Juni 1699 ging sie mit ihrer jüngeren Tochter Dorothea Maria an Bord eines Kauffahrteiseglers, der sie nach Surinam brachte. Über ihre Intention schrieb sie im Vorwort zu Metamorphosis insectorum Surinamensium: „In Holland sah ich jedoch voller Verwunderung, was für schöne Tiere man aus Ost- und West-Indien kommen ließ, … In jenen Sammlungen habe ich diese und zahllose andere Insekten gefunden, aber so, dass dort ihr Ursprung und ihre Fortpflanzung fehlten, das heißt, wie sie sich aus Raupen in Puppen und so weiter verwandeln. Das alles hat mich dazu angeregt, eine große und teure Reise zu unternehmen und nach Surinam zu fahren (ein heißes und feuchtes Land …), um dort meine Beobachtungen fortzusetzen.“ Obwohl Freunde und Bekannte ihr wegen des dort herrschenden extremen Klimas dringend von einer Reise nach Surinam abrieten, ließ sich Maria Sibylla Merian von ihren Plänen nicht abbringen. Von der Stadt Amsterdam erhielt sie finanzielle Unterstützung für ihr Unternehmen. Ausgehend anfangs von der Landeshauptstadt Paramaribo, später von der 65 km entfernten Labadistengemeinde Providentia, wo sie bei der Pietisten-Gemeinde wohnten, unternahmen die beiden Frauen ihre Exkursionen in die schwer zugänglichen Urwälder. Dort beobachteten, zeichneten oder sammelten sie alles, was sie über die tropischen Insekten entdecken konnten. Ihre Einteilung der Schmetterlinge in Tag- und Nachtfalter (von ihnen als Kapellen und Eulen bezeichnet) ist bis heute gültig. Pflanzennamen übernahmen sie aus dem Sprachgebrauch der Indianer. Nach zweijährigem Aufenthalt war die nun 54-jährige Merian den Anstrengungen nicht mehr gewachsen und erkrankte heftig an Malaria. Am 23. September 1701 trafen sie und ihre Tochter wieder in Amsterdam ein. Amsterdam , DE, [SC: 2.20], wie neu, privates Angebot, 204, [GW: 409g], Banküberweisung, Selbstabholung und Barzahlung, Internationaler Versand, [CT: Geschichte/Politik / Renaissance]<
booklooker.de |
1997, ISBN: 3538070512
Gebundene Ausgabe 204 S. Gebundene Ausgabe Alle Bücher & Medienartikel von Book Broker sind stets in gutem & sehr gutem gebrauchsfähigen Zustand. Unser Produktfoto entspricht dem hier … More...
Gebundene Ausgabe 204 S. Gebundene Ausgabe Alle Bücher & Medienartikel von Book Broker sind stets in gutem & sehr gutem gebrauchsfähigen Zustand. Unser Produktfoto entspricht dem hier angebotenen Artikel, dieser weist folgende Merkmale auf: Helle/saubere Seiten in fester Bindung. Mit Schutzumschlag in gutem Zustand. Leichte Gebrauchsspuren. 3, [PU:Duden ein Imprint von Cornelsen Verlag GmbH,]<
Achtung-Buecher.de Book Broker GmbH, 12099 Berlin Shipping costs:Versandkostenfrei innerhalb der BRD. (EUR 0.00) Details... |
1997, ISBN: 3538070512
8°, Gewebe 203 S. : Ill. ; 22 cm Unbekannter Einband in gutem Zustand. 26248 ISBN 9783538070516 Merian, Maria Sibylla ; Biographie, Bildende Kunst, Natur, Naturwissenschaften allgemein 3… More...
8°, Gewebe 203 S. : Ill. ; 22 cm Unbekannter Einband in gutem Zustand. 26248 ISBN 9783538070516 Merian, Maria Sibylla ; Biographie, Bildende Kunst, Natur, Naturwissenschaften allgemein 3, [PU:Düsseldorf ; Zürich : Artemis und Winkler,]<
Achtung-Buecher.de Antiquariat Daniel Viertel, 65582 Diez Shipping costs:Versandkostenfrei innerhalb der BRD. (EUR 0.00) Details... |
1997, ISBN: 9783538070516
203 Seiten Gebundene Ausgabe Artemis & Winkler 1997 : Helmut Kaiser - gb + Su MN-7ZPZ-S0N4 Versand D: 3,80 EUR Kategorien, Ratgeber, [PU:Artemis & Winkler,]
buchfreund.de Antiquariat Armebooks, 65929 Frankfurt Shipping costs:Versandkosten innerhalb der BRD. (EUR 3.80) Details... |
1997, ISBN: 9783538070516
[ED: Hardcover/gebunden], [PU: Artemis & Winkler], Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag: 204 Seiten – Verlag: Artemis & Winkler (1997) - Größe und/oder Gewicht: 21,8 x 13,2 x 2,0 cm… More...
[ED: Hardcover/gebunden], [PU: Artemis & Winkler], Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag: 204 Seiten – Verlag: Artemis & Winkler (1997) - Größe und/oder Gewicht: 21,8 x 13,2 x 2,0 cm Maria Sibylla Merian (* 2. April 1647 in Frankfurt am Main; † 13. Januar 1717 in Amsterdam) war eine Naturforscherin und Künstlerin. Sie gehört zur jüngeren Frankfurter Linie der aus Basel stammenden Familie Merian und wuchs in Frankfurt am Main auf. Für die Gelehrten des Mittelalters war die Natur, die sie umgab, kaum der Beachtung wert. In dieser Hinsicht übernahmen sie, was aus der Antike überliefert war – so auch die Vorstellung des Aristoteles über das Wesen der Insekten. Danach waren diese „unwürdigen“ Tiere in einer Art Urzeugung aus faulendem Schlamm entstanden – eine Lehrmeinung, die erst 1668 durch Francesco Redi überzeugend widerlegt wurde. Einige Jahrzehnte zuvor waren zwei Insektenbücher erschienen, die als Anfangsdokumente der Entomologie betrachtet werden: De animalibus insectis libri septem von Ulisse Aldrovandi (Bologna 1602) und Insectorum sive minimorum animalium theatrum von Thomas Moffett (London 1634), ein Werk, das sich auch auf frühere Betrachtungen des Zürcher Naturforschers Conrad Gessner stützte. Der Verlag von Matthäus Merian, dem Vater Maria Sibyllas, brachte 1653 die Historiae naturalis de insectis libri III des Pädagogen und Universalgelehrten John Johnston heraus, hauptsächlich eine Zusammenstellung von Bildmaterial aus den Arbeiten von Moffett und Aldrovandi, deren relativ grobe Holzschnitte nun in detailliertere Kupferstiche umgesetzt wurden. Das Grosse vollständige Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste von Johann Heinrich Zedler (1706–1751) definiert unter dem Stichwort Insectum zunächst: „Ungezieffer insgemein, worunter aller, kriegender und fliegender Art verstanden werden“, weist dann mit Blick auf Bienen und Seidenraupen auf den wirtschaftlichen Nutzen entomologischer Studien hin, hebt aber auch den geistlichen Nutzen hervor: „… ja es ist kein Wurm so abscheulich und so geringe in unseren Augen, der uns nicht, wenn wir nur die gehörige Aufmercksamkeit daran wenden wollten, von der Weißheit des großen Baumeisters Himmels und der Erden völlig überzeugete.“ Abschließend wird vermutet, dass sich nicht viele Personen für dieses neue Forschungsgebiet eignen würden: „Doch hierzu gehöret ein sonderbahrer Fleiß, ein tiefes Nachsinnen und eine mühsame Erkändtniß, welches aber denen allerwenigsten gegeben.“ Maria Sibylla Merian wurde 1647 als Tochter von Matthäus Merian dem Älteren und seiner zweiten Frau Johanna Catharina Sibylla Heim geboren. Ihre Halbbrüder waren Matthäus Merian der Jüngere und Caspar Merian. Ihr Vater war Verleger und Kupferstecher in Frankfurt, Herausgeber des Theatrum Europaeum und der Topographien und durch seine häufig reproduzierten Stadtansichten weithin bekannt. Als seine Tochter geboren wurde, war er schon 54 Jahre alt und kränklich. Er starb nur drei Jahre später. Im darauf folgenden Jahr heiratete die Witwe den Blumenmaler Jacob Marrel, einen Schüler der flandrischen Malerschule, der sich zwar in Frankfurt ein Atelier einrichtete, aber weiterhin seinen florierenden Kunsthandel in Utrecht betrieb und sich nur selten bei seiner Familie aufhielt. Die künstlerische Begabung Maria Sibyllas wurde sehr früh deutlich, fand aber bei ihrer kleinbürgerlich-strengen und amusischen Mutter keine Unterstützung. So übte sie sich heimlich in einer Dachkammer im Kopieren vorhandener Kunstblätter. Schließlich befürwortete und unterstützte ihr Stiefvater Marrel eine zielgerichtete künstlerische Ausbildung; wegen seiner häufigen Abwesenheit beauftragte er damit einen seiner Schüler, Abraham Mignon (seit 1676). Schon mit 11 Jahren war Maria Sibylla Merian in der Lage, Kupferstiche herzustellen; bald übertraf sie in dieser Technik ihren Lehrer und entwickelte einen persönlichen Malstil. Ihre Blumenbilder ergänzte sie nach dem Vorbild der Utrechter Malerschule mit kleinen Schmetterlingen und Käfern. In dieser Zeit begann sie damit, Seidenraupen zu züchten, dehnte ihre Aufmerksamkeit aber bald auch auf andere Raupenarten aus. Im Vorwort zu ihrem berühmten Spätwerk über die surinamischen Insekten (Metamorphosis insectorum Surinamensium) schrieb sie rückblickend: „Ich habe mich von Jugend an mit der Erforschung der Insekten beschäftigt. Zunächst begann ich mit Seidenraupen in meiner Geburtsstadt Frankfurt am Main. Danach stellte ich fest, dass sich aus anderen Raupenarten viel schönere Tag- und Eulenfalter entwickelten als aus Seidenraupen. Das veranlasste mich, alle Raupenarten zu sammeln, die ich finden konnte, um ihre Verwandlung zu beobachten. Ich entzog mich deshalb aller menschlichen Gesellschaft und beschäftigte mich mit diesen Untersuchungen.“ Mit ihrem speziellen Interesse begab sich die jugendliche Forscherin auf ungewisses Gebiet, was ihrer Mutter Furcht und Unbehagen verursachte. Maria Sibylla selbst war zunehmend engagiert, hielt die Metamorphosen der Schmetterlinge und ihr typisches Umfeld in ihrem Skizzenbuch fest, beobachtete ihre Insekten aber nicht allein mit sachlich forschendem Blick, sondern auch mit religiöser Ehrfurcht vor dem, was sie als Wunder der Schöpfung erlebte. Diese beiden Aspekte, verbunden mit künstlerischer Intensität, kennzeichnen ihr ganzes Lebenswerk und finden sich auch in den Begleittexten ihrer Bücher wieder. Am 16. Mai 1665 wurde Maria Sibylla Merian mit Johann Andreas Graff (1637–1701) getraut; auch er war ein Schüler ihres Stiefvaters Marell. Im dritten Ehejahr kam die erste Tochter, Johanna Helena, zur Welt. Von Johann Andreas Graff sind etliche ganz detailreiche Zeichnungen bzw. Kupferstiche Nürnberger Kircheninnenräume und anderer Bauwerke bekannt, auch ein Prachtband mit Nürnberger Ansichten. Der Nürnberger Rat lobt in einem Beschluss von 1685 „seinen allhie geführten guten Wandel, auch in seiner wißenschafft und Information der Jugend geführten Fleiß“. Offenbar war er als Zeichenlehrer tätig – bekannt ist, dass er den Barockbaumeister Johann Jacob Schübler als erster im Kindesalter unterrichtete. Die häufig zu findende Darstellung in manchen Texten über Maria Sibylla Merian, Graff sei seiner Frau nicht gewachsen, beruflich erfolglos, von Minderwertigkeitsgefühlen geplagt oder gar trunksüchtig gewesen, lassen sich nicht belegen. 1670 übersiedelte die Familie in Graffs Geburtsstadt Nürnberg. Zur Sicherung des Lebensunterhaltes musste Maria Sibylla durch vielfältige Tätigkeit beitragen. Allerdings waren ihr als Frau in der Freien Reichsstadt Nürnberg beruflich enge Grenzen gesetzt. Die „Maler-Ordnung“ vom Ende des 16. Jahrhunderts erlaubte es nur Männern, mit Ölfarben auf Leinwand zu malen und sicherte ihnen damit jene Aufträge, die Ansehen und gute Einkünfte versprachen. Frauen durften allenfalls kleine Formate bearbeiten, mit Aquarell- und Deckfarben auf Papier oder Pergament. Zur Haupteinnahmequelle der Familie wurde schließlich der Handel mit Farben, Firnis und Malutensilien, den Maria Sibylla Merian betrieb. Sie übernahm daneben eine Vielzahl von Auftragsarbeiten, stickte zum Beispiel Seidendecken oder bemalte Tafeltücher für die Patrizierhaushalte der Stadt. Außerdem unterrichtete sie junge Frauen in der Kunst der Blumenmalerei und -stickerei. Zu ihren Schülerinnen gehörten Clara Regina Imhoff (1664–1740), durch die sie Zugang zu den Hesperidengärten der Patrizierfamilie Imhoff erhielt, und die später erfolgreiche Blumenmalerin Magdalena Fürst (1652–1717). Als Vorlagen für diesen Unterricht fertigte Merian Kupferstiche an, die zur Grundlage ihrer ersten Buchveröffentlichung wurden. Das Neue Blumenbuch war gedacht als Musterbuch für stickende Damen. Der erste Teil enthielt einige Kopien fremder Blumenbilder und erschien 1675. Der zweite und der dritte Teil, herausgegeben 1677 und 1680, enthielten eigene Naturstudien. Die niedrigen Auflagen und der Gebrauchscharakter des Werkes brachten es mit sich, dass heute nur noch wenige der von Maria Sibylla Merian schon damals meisterhaft kolorierten Stücke vorhanden sind. Wenig später ließ sie in zwei Teilen (1679 und 1683) ihr Raupenbuch erscheinen: Der Raupen wunderbare Verwandlung und sonderbare Blumennahrung enthielt die Ergebnisse ihrer langjährigen Beobachtungen. Hier findet sich das Kompositionsprinzip, das sie auch auf ihre späteren Arbeiten anwendete: auf jedem Blatt werden die Entwicklungsstadien der Insekten in Verbindung mit den Pflanzen gezeigt, die ihnen zur Nahrung dienen. Die Drucke erschienen im relativ kleinen Oktavformat und auf nicht erstklassigem Papier, auch sind nur wenige kolorierte Exemplare überliefert – daher erreichte das Werk nicht die gleiche Ausstrahlung wie später das Buch der Insekten aus Surinam. Lange Zeit wurde das Raupenbuch v. a. als Beitrag zur Entomologie gesehen. Tatsächlich sollte es allerdings der Andacht dienen, dies zeigt schon der Satz im Vorwort: „Suche demnach hierinnen nicht meine sondern allein Gottes Ehre Ihn als einen Schöpfer auch dieser Kleinsten und geringsten Würmlein zu preisen.“ Das Buch steht damit in einer gerade zu dieser Zeit in Nürnberg verbreiteten Tradition der Naturfrömmigkeit, die Suche nach Gott gerade in den unbedeutendsten Kreaturen. 1685 entschloss sich Merian nach zwanzigjähriger Ehe, mit 38 Jahren, zusammen mit ihrer Mutter und den beiden Töchtern (damals 17 und 7 Jahre alt) für unbestimmte Zeit nach Schloss Walta-State bei Wieuwerd im niederländischen Friesland zu gehen. Ihr Stiefbruder Caspar hielt sich dort schon seit 1677 auf und hatte sie dazu aufgefordert. Das Schloss gehörte drei Schwestern des Gouverneurs von Surinam, Cornelis van Aerssen van Sommelsdijk; sie hatten es der frühpietistischen Sekte der Labadisten als Zufluchtsort zur Verfügung gestellt. Die etwa 350 Personen der Kolonie fühlten sich urchristlichen Idealen verpflichtet, jenseits der naturfernen Orthodoxie der Amtskirche. Allerdings hatte sich gerade diese Gruppe unter Leitung ihres Predigers Yvon (1646–1707) zu einer strengen, moralisch engherzigen, dabei zu schwärmerischer Übertreibung neigenden Gemeinschaft entwickelt, die Merians Wesen kaum entsprach. Sie nahm dann auch in der Kolonie eine gewisse Sonderstellung ein. Ihren Töchtern vermittelte sie eine umfassende künstlerische Ausbildung, verbesserte ihre eigenen Lateinkenntnisse, begann allmählich wieder, Schmetterlinge und Blumen zu malen und studierte die Sammlung exotischer Schmetterlinge aus Surinam, die sie auf Schloss Walta-State vorfand. In dieser Zeit begann sie, ihr „Studienbuch“ anzulegen. Sie sammelte darin kleine Aquarelle auf Pergament und notierte Beobachtungen der dargestellten Raupen und Schmetterlinge aus früheren Jahren. Neue Beobachtungen in Friesland stellte sie in derselben Weise dar und nummerierte sie. Johann Andreas Graff besuchte sie 1690 und berichtete in einem Brief an den Johann Jakob Schütz von seinen Erfahrungen. Er ängstigte sich vor allem um das Wohlergehen seiner Töchter (u. a. weil er beobachtet hatte, dass Kinder geschlagen wurden) und beklagte, dass seine Frau ihre künstlerische Arbeit vernachlässige. Die Ehe wurde durch einen Beschluss des Rats der Stadt Nürnberg am 12. August 1692 geschieden; Graff hatte die Scheidung beantragt, um erneut heiraten zu können. Nach dem Tod ihrer Mutter – ihr Stiefbruder war schon 1686 gestorben – verließ sie die Gruppe der Labadisten und siedelte sich 1691 mit ihren Töchtern in Amsterdam an. Überwiegend wird die Ansicht vertreten, dass sie den mehrjährigen Aufenthalt auf Schloss Waltha als bewusste Zäsur gewählt hatte, um Distanz zu den Anstrengungen der Nürnberger Jahre und zum Scheitern ihrer Ehe zu gewinnen. In Amsterdam fand sie zahlreiche Anregungen für ihre künstlerischen Vorhaben. Als anerkannte Naturforscherin bekam sie Zutritt zu den Naturalienkabinetten, Gewächshäusern und Orangerien in den Häusern reicher Bürger wie beispielsweise der Sammlerin tropischer Pflanzen Agnes Block. Die Bekanntschaft mit Caspar Commelin, dem Leiter des Botanischen Gartens in Amsterdam, erwies sich als besonders wertvoll für ihre Studien; später lieferte er die wissenschaftlichen Anmerkungen für ihr großes Buch der Insekten aus Surinam. Sie las intensiv die inzwischen neu erschienenen Bücher über ihr Spezialgebiet, die Entomologie, und verglich sie mit ihren eigenen Studienergebnissen. Darüber hinaus malte sie Blumen- und Vogeldarstellungen für wohlhabende Naturfreunde, vorhandene Pflanzenbilder ergänzte sie durch Abbildungen von Fliegen, Käfern und Schmetterlingen; ihre Töchter unterstützten sie dabei. Die Kontakte zu einflussreichen Bürgern der Stadt nutzte sie, um die geplante Reise nach Surinam vorzubereiten. Im Februar 1699 verkaufte sie einen großen Teil ihrer Sammlungen und ihrer Bilder, um die Reise zu finanzieren. Im April hinterlegte sie bei einem Amsterdamer Notar ein Testament, in dem sie ihre Töchter zu Universalerbinnen bestimmte. Im Juni 1699 ging sie mit ihrer jüngeren Tochter Dorothea Maria an Bord eines Kauffahrteiseglers, der sie nach Surinam brachte. Über ihre Intention schrieb sie im Vorwort zu Metamorphosis insectorum Surinamensium: „In Holland sah ich jedoch voller Verwunderung, was für schöne Tiere man aus Ost- und West-Indien kommen ließ, … In jenen Sammlungen habe ich diese und zahllose andere Insekten gefunden, aber so, dass dort ihr Ursprung und ihre Fortpflanzung fehlten, das heißt, wie sie sich aus Raupen in Puppen und so weiter verwandeln. Das alles hat mich dazu angeregt, eine große und teure Reise zu unternehmen und nach Surinam zu fahren (ein heißes und feuchtes Land …), um dort meine Beobachtungen fortzusetzen.“ Obwohl Freunde und Bekannte ihr wegen des dort herrschenden extremen Klimas dringend von einer Reise nach Surinam abrieten, ließ sich Maria Sibylla Merian von ihren Plänen nicht abbringen. Von der Stadt Amsterdam erhielt sie finanzielle Unterstützung für ihr Unternehmen. Ausgehend anfangs von der Landeshauptstadt Paramaribo, später von der 65 km entfernten Labadistengemeinde Providentia, wo sie bei der Pietisten-Gemeinde wohnten, unternahmen die beiden Frauen ihre Exkursionen in die schwer zugänglichen Urwälder. Dort beobachteten, zeichneten oder sammelten sie alles, was sie über die tropischen Insekten entdecken konnten. Ihre Einteilung der Schmetterlinge in Tag- und Nachtfalter (von ihnen als Kapellen und Eulen bezeichnet) ist bis heute gültig. Pflanzennamen übernahmen sie aus dem Sprachgebrauch der Indianer. Nach zweijährigem Aufenthalt war die nun 54-jährige Merian den Anstrengungen nicht mehr gewachsen und erkrankte heftig an Malaria. Am 23. September 1701 trafen sie und ihre Tochter wieder in Amsterdam ein. Amsterdam , DE, [SC: 2.20], leichte Gebrauchsspuren, privates Angebot, 21,8 x 13,2 x 2,0 cm, 204, [GW: 409g], Banküberweisung, Selbstabholung und Barzahlung, Internationaler Versand, [CT: Geschichte/Politik / Aufklärung (Epoche)]<
1997, ISBN: 9783538070516
[ED: Hardcover/gebunden], [PU: Artemis & Winkler], Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag: 204 Seiten – Verlag: Artemis & Winkler (1997) - Größe und/oder Gewicht: 21,8 x 13,2 x 2,0 cm… More...
[ED: Hardcover/gebunden], [PU: Artemis & Winkler], Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag: 204 Seiten – Verlag: Artemis & Winkler (1997) - Größe und/oder Gewicht: 21,8 x 13,2 x 2,0 cm Maria Sibylla Merian (* 2. April 1647 in Frankfurt am Main; † 13. Januar 1717 in Amsterdam) war eine Naturforscherin und Künstlerin. Sie gehört zur jüngeren Frankfurter Linie der aus Basel stammenden Familie Merian und wuchs in Frankfurt am Main auf. Für die Gelehrten des Mittelalters war die Natur, die sie umgab, kaum der Beachtung wert. In dieser Hinsicht übernahmen sie, was aus der Antike überliefert war – so auch die Vorstellung des Aristoteles über das Wesen der Insekten. Danach waren diese „unwürdigen“ Tiere in einer Art Urzeugung aus faulendem Schlamm entstanden – eine Lehrmeinung, die erst 1668 durch Francesco Redi überzeugend widerlegt wurde. Einige Jahrzehnte zuvor waren zwei Insektenbücher erschienen, die als Anfangsdokumente der Entomologie betrachtet werden: De animalibus insectis libri septem von Ulisse Aldrovandi (Bologna 1602) und Insectorum sive minimorum animalium theatrum von Thomas Moffett (London 1634), ein Werk, das sich auch auf frühere Betrachtungen des Zürcher Naturforschers Conrad Gessner stützte. Der Verlag von Matthäus Merian, dem Vater Maria Sibyllas, brachte 1653 die Historiae naturalis de insectis libri III des Pädagogen und Universalgelehrten John Johnston heraus, hauptsächlich eine Zusammenstellung von Bildmaterial aus den Arbeiten von Moffett und Aldrovandi, deren relativ grobe Holzschnitte nun in detailliertere Kupferstiche umgesetzt wurden. Das Grosse vollständige Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste von Johann Heinrich Zedler (1706–1751) definiert unter dem Stichwort Insectum zunächst: „Ungezieffer insgemein, worunter aller, kriegender und fliegender Art verstanden werden“, weist dann mit Blick auf Bienen und Seidenraupen auf den wirtschaftlichen Nutzen entomologischer Studien hin, hebt aber auch den geistlichen Nutzen hervor: „… ja es ist kein Wurm so abscheulich und so geringe in unseren Augen, der uns nicht, wenn wir nur die gehörige Aufmercksamkeit daran wenden wollten, von der Weißheit des großen Baumeisters Himmels und der Erden völlig überzeugete.“ Abschließend wird vermutet, dass sich nicht viele Personen für dieses neue Forschungsgebiet eignen würden: „Doch hierzu gehöret ein sonderbahrer Fleiß, ein tiefes Nachsinnen und eine mühsame Erkändtniß, welches aber denen allerwenigsten gegeben.“ Maria Sibylla Merian wurde 1647 als Tochter von Matthäus Merian dem Älteren und seiner zweiten Frau Johanna Catharina Sibylla Heim geboren. Ihre Halbbrüder waren Matthäus Merian der Jüngere und Caspar Merian. Ihr Vater war Verleger und Kupferstecher in Frankfurt, Herausgeber des Theatrum Europaeum und der Topographien und durch seine häufig reproduzierten Stadtansichten weithin bekannt. Als seine Tochter geboren wurde, war er schon 54 Jahre alt und kränklich. Er starb nur drei Jahre später. Im darauf folgenden Jahr heiratete die Witwe den Blumenmaler Jacob Marrel, einen Schüler der flandrischen Malerschule, der sich zwar in Frankfurt ein Atelier einrichtete, aber weiterhin seinen florierenden Kunsthandel in Utrecht betrieb und sich nur selten bei seiner Familie aufhielt. Die künstlerische Begabung Maria Sibyllas wurde sehr früh deutlich, fand aber bei ihrer kleinbürgerlich-strengen und amusischen Mutter keine Unterstützung. So übte sie sich heimlich in einer Dachkammer im Kopieren vorhandener Kunstblätter. Schließlich befürwortete und unterstützte ihr Stiefvater Marrel eine zielgerichtete künstlerische Ausbildung; wegen seiner häufigen Abwesenheit beauftragte er damit einen seiner Schüler, Abraham Mignon (seit 1676). Schon mit 11 Jahren war Maria Sibylla Merian in der Lage, Kupferstiche herzustellen; bald übertraf sie in dieser Technik ihren Lehrer und entwickelte einen persönlichen Malstil. Ihre Blumenbilder ergänzte sie nach dem Vorbild der Utrechter Malerschule mit kleinen Schmetterlingen und Käfern. In dieser Zeit begann sie damit, Seidenraupen zu züchten, dehnte ihre Aufmerksamkeit aber bald auch auf andere Raupenarten aus. Im Vorwort zu ihrem berühmten Spätwerk über die surinamischen Insekten (Metamorphosis insectorum Surinamensium) schrieb sie rückblickend: „Ich habe mich von Jugend an mit der Erforschung der Insekten beschäftigt. Zunächst begann ich mit Seidenraupen in meiner Geburtsstadt Frankfurt am Main. Danach stellte ich fest, dass sich aus anderen Raupenarten viel schönere Tag- und Eulenfalter entwickelten als aus Seidenraupen. Das veranlasste mich, alle Raupenarten zu sammeln, die ich finden konnte, um ihre Verwandlung zu beobachten. Ich entzog mich deshalb aller menschlichen Gesellschaft und beschäftigte mich mit diesen Untersuchungen.“ Mit ihrem speziellen Interesse begab sich die jugendliche Forscherin auf ungewisses Gebiet, was ihrer Mutter Furcht und Unbehagen verursachte. Maria Sibylla selbst war zunehmend engagiert, hielt die Metamorphosen der Schmetterlinge und ihr typisches Umfeld in ihrem Skizzenbuch fest, beobachtete ihre Insekten aber nicht allein mit sachlich forschendem Blick, sondern auch mit religiöser Ehrfurcht vor dem, was sie als Wunder der Schöpfung erlebte. Diese beiden Aspekte, verbunden mit künstlerischer Intensität, kennzeichnen ihr ganzes Lebenswerk und finden sich auch in den Begleittexten ihrer Bücher wieder. Am 16. Mai 1665 wurde Maria Sibylla Merian mit Johann Andreas Graff (1637–1701) getraut; auch er war ein Schüler ihres Stiefvaters Marell. Im dritten Ehejahr kam die erste Tochter, Johanna Helena, zur Welt. Von Johann Andreas Graff sind etliche ganz detailreiche Zeichnungen bzw. Kupferstiche Nürnberger Kircheninnenräume und anderer Bauwerke bekannt, auch ein Prachtband mit Nürnberger Ansichten. Der Nürnberger Rat lobt in einem Beschluss von 1685 „seinen allhie geführten guten Wandel, auch in seiner wißenschafft und Information der Jugend geführten Fleiß“. Offenbar war er als Zeichenlehrer tätig – bekannt ist, dass er den Barockbaumeister Johann Jacob Schübler als erster im Kindesalter unterrichtete. Die häufig zu findende Darstellung in manchen Texten über Maria Sibylla Merian, Graff sei seiner Frau nicht gewachsen, beruflich erfolglos, von Minderwertigkeitsgefühlen geplagt oder gar trunksüchtig gewesen, lassen sich nicht belegen. 1670 übersiedelte die Familie in Graffs Geburtsstadt Nürnberg. Zur Sicherung des Lebensunterhaltes musste Maria Sibylla durch vielfältige Tätigkeit beitragen. Allerdings waren ihr als Frau in der Freien Reichsstadt Nürnberg beruflich enge Grenzen gesetzt. Die „Maler-Ordnung“ vom Ende des 16. Jahrhunderts erlaubte es nur Männern, mit Ölfarben auf Leinwand zu malen und sicherte ihnen damit jene Aufträge, die Ansehen und gute Einkünfte versprachen. Frauen durften allenfalls kleine Formate bearbeiten, mit Aquarell- und Deckfarben auf Papier oder Pergament. Zur Haupteinnahmequelle der Familie wurde schließlich der Handel mit Farben, Firnis und Malutensilien, den Maria Sibylla Merian betrieb. Sie übernahm daneben eine Vielzahl von Auftragsarbeiten, stickte zum Beispiel Seidendecken oder bemalte Tafeltücher für die Patrizierhaushalte der Stadt. Außerdem unterrichtete sie junge Frauen in der Kunst der Blumenmalerei und -stickerei. Zu ihren Schülerinnen gehörten Clara Regina Imhoff (1664–1740), durch die sie Zugang zu den Hesperidengärten der Patrizierfamilie Imhoff erhielt, und die später erfolgreiche Blumenmalerin Magdalena Fürst (1652–1717). Als Vorlagen für diesen Unterricht fertigte Merian Kupferstiche an, die zur Grundlage ihrer ersten Buchveröffentlichung wurden. Das Neue Blumenbuch war gedacht als Musterbuch für stickende Damen. Der erste Teil enthielt einige Kopien fremder Blumenbilder und erschien 1675. Der zweite und der dritte Teil, herausgegeben 1677 und 1680, enthielten eigene Naturstudien. Die niedrigen Auflagen und der Gebrauchscharakter des Werkes brachten es mit sich, dass heute nur noch wenige der von Maria Sibylla Merian schon damals meisterhaft kolorierten Stücke vorhanden sind. Wenig später ließ sie in zwei Teilen (1679 und 1683) ihr Raupenbuch erscheinen: Der Raupen wunderbare Verwandlung und sonderbare Blumennahrung enthielt die Ergebnisse ihrer langjährigen Beobachtungen. Hier findet sich das Kompositionsprinzip, das sie auch auf ihre späteren Arbeiten anwendete: auf jedem Blatt werden die Entwicklungsstadien der Insekten in Verbindung mit den Pflanzen gezeigt, die ihnen zur Nahrung dienen. Die Drucke erschienen im relativ kleinen Oktavformat und auf nicht erstklassigem Papier, auch sind nur wenige kolorierte Exemplare überliefert – daher erreichte das Werk nicht die gleiche Ausstrahlung wie später das Buch der Insekten aus Surinam. Lange Zeit wurde das Raupenbuch v. a. als Beitrag zur Entomologie gesehen. Tatsächlich sollte es allerdings der Andacht dienen, dies zeigt schon der Satz im Vorwort: „Suche demnach hierinnen nicht meine sondern allein Gottes Ehre Ihn als einen Schöpfer auch dieser Kleinsten und geringsten Würmlein zu preisen.“ Das Buch steht damit in einer gerade zu dieser Zeit in Nürnberg verbreiteten Tradition der Naturfrömmigkeit, die Suche nach Gott gerade in den unbedeutendsten Kreaturen. 1685 entschloss sich Merian nach zwanzigjähriger Ehe, mit 38 Jahren, zusammen mit ihrer Mutter und den beiden Töchtern (damals 17 und 7 Jahre alt) für unbestimmte Zeit nach Schloss Walta-State bei Wieuwerd im niederländischen Friesland zu gehen. Ihr Stiefbruder Caspar hielt sich dort schon seit 1677 auf und hatte sie dazu aufgefordert. Das Schloss gehörte drei Schwestern des Gouverneurs von Surinam, Cornelis van Aerssen van Sommelsdijk; sie hatten es der frühpietistischen Sekte der Labadisten als Zufluchtsort zur Verfügung gestellt. Die etwa 350 Personen der Kolonie fühlten sich urchristlichen Idealen verpflichtet, jenseits der naturfernen Orthodoxie der Amtskirche. Allerdings hatte sich gerade diese Gruppe unter Leitung ihres Predigers Yvon (1646–1707) zu einer strengen, moralisch engherzigen, dabei zu schwärmerischer Übertreibung neigenden Gemeinschaft entwickelt, die Merians Wesen kaum entsprach. Sie nahm dann auch in der Kolonie eine gewisse Sonderstellung ein. Ihren Töchtern vermittelte sie eine umfassende künstlerische Ausbildung, verbesserte ihre eigenen Lateinkenntnisse, begann allmählich wieder, Schmetterlinge und Blumen zu malen und studierte die Sammlung exotischer Schmetterlinge aus Surinam, die sie auf Schloss Walta-State vorfand. In dieser Zeit begann sie, ihr „Studienbuch“ anzulegen. Sie sammelte darin kleine Aquarelle auf Pergament und notierte Beobachtungen der dargestellten Raupen und Schmetterlinge aus früheren Jahren. Neue Beobachtungen in Friesland stellte sie in derselben Weise dar und nummerierte sie. Johann Andreas Graff besuchte sie 1690 und berichtete in einem Brief an den Johann Jakob Schütz von seinen Erfahrungen. Er ängstigte sich vor allem um das Wohlergehen seiner Töchter (u. a. weil er beobachtet hatte, dass Kinder geschlagen wurden) und beklagte, dass seine Frau ihre künstlerische Arbeit vernachlässige. Die Ehe wurde durch einen Beschluss des Rats der Stadt Nürnberg am 12. August 1692 geschieden; Graff hatte die Scheidung beantragt, um erneut heiraten zu können. Nach dem Tod ihrer Mutter – ihr Stiefbruder war schon 1686 gestorben – verließ sie die Gruppe der Labadisten und siedelte sich 1691 mit ihren Töchtern in Amsterdam an. Überwiegend wird die Ansicht vertreten, dass sie den mehrjährigen Aufenthalt auf Schloss Waltha als bewusste Zäsur gewählt hatte, um Distanz zu den Anstrengungen der Nürnberger Jahre und zum Scheitern ihrer Ehe zu gewinnen. In Amsterdam fand sie zahlreiche Anregungen für ihre künstlerischen Vorhaben. Als anerkannte Naturforscherin bekam sie Zutritt zu den Naturalienkabinetten, Gewächshäusern und Orangerien in den Häusern reicher Bürger wie beispielsweise der Sammlerin tropischer Pflanzen Agnes Block. Die Bekanntschaft mit Caspar Commelin, dem Leiter des Botanischen Gartens in Amsterdam, erwies sich als besonders wertvoll für ihre Studien; später lieferte er die wissenschaftlichen Anmerkungen für ihr großes Buch der Insekten aus Surinam. Sie las intensiv die inzwischen neu erschienenen Bücher über ihr Spezialgebiet, die Entomologie, und verglich sie mit ihren eigenen Studienergebnissen. Darüber hinaus malte sie Blumen- und Vogeldarstellungen für wohlhabende Naturfreunde, vorhandene Pflanzenbilder ergänzte sie durch Abbildungen von Fliegen, Käfern und Schmetterlingen; ihre Töchter unterstützten sie dabei. Die Kontakte zu einflussreichen Bürgern der Stadt nutzte sie, um die geplante Reise nach Surinam vorzubereiten. Im Februar 1699 verkaufte sie einen großen Teil ihrer Sammlungen und ihrer Bilder, um die Reise zu finanzieren. Im April hinterlegte sie bei einem Amsterdamer Notar ein Testament, in dem sie ihre Töchter zu Universalerbinnen bestimmte. Im Juni 1699 ging sie mit ihrer jüngeren Tochter Dorothea Maria an Bord eines Kauffahrteiseglers, der sie nach Surinam brachte. Über ihre Intention schrieb sie im Vorwort zu Metamorphosis insectorum Surinamensium: „In Holland sah ich jedoch voller Verwunderung, was für schöne Tiere man aus Ost- und West-Indien kommen ließ, … In jenen Sammlungen habe ich diese und zahllose andere Insekten gefunden, aber so, dass dort ihr Ursprung und ihre Fortpflanzung fehlten, das heißt, wie sie sich aus Raupen in Puppen und so weiter verwandeln. Das alles hat mich dazu angeregt, eine große und teure Reise zu unternehmen und nach Surinam zu fahren (ein heißes und feuchtes Land …), um dort meine Beobachtungen fortzusetzen.“ Obwohl Freunde und Bekannte ihr wegen des dort herrschenden extremen Klimas dringend von einer Reise nach Surinam abrieten, ließ sich Maria Sibylla Merian von ihren Plänen nicht abbringen. Von der Stadt Amsterdam erhielt sie finanzielle Unterstützung für ihr Unternehmen. Ausgehend anfangs von der Landeshauptstadt Paramaribo, später von der 65 km entfernten Labadistengemeinde Providentia, wo sie bei der Pietisten-Gemeinde wohnten, unternahmen die beiden Frauen ihre Exkursionen in die schwer zugänglichen Urwälder. Dort beobachteten, zeichneten oder sammelten sie alles, was sie über die tropischen Insekten entdecken konnten. Ihre Einteilung der Schmetterlinge in Tag- und Nachtfalter (von ihnen als Kapellen und Eulen bezeichnet) ist bis heute gültig. Pflanzennamen übernahmen sie aus dem Sprachgebrauch der Indianer. Nach zweijährigem Aufenthalt war die nun 54-jährige Merian den Anstrengungen nicht mehr gewachsen und erkrankte heftig an Malaria. Am 23. September 1701 trafen sie und ihre Tochter wieder in Amsterdam ein. Amsterdam , DE, [SC: 2.20], wie neu, privates Angebot, 204, [GW: 409g], Banküberweisung, Selbstabholung und Barzahlung, Internationaler Versand, [CT: Geschichte/Politik / Renaissance]<
1997
ISBN: 3538070512
Gebundene Ausgabe 204 S. Gebundene Ausgabe Alle Bücher & Medienartikel von Book Broker sind stets in gutem & sehr gutem gebrauchsfähigen Zustand. Unser Produktfoto entspricht dem hier … More...
Gebundene Ausgabe 204 S. Gebundene Ausgabe Alle Bücher & Medienartikel von Book Broker sind stets in gutem & sehr gutem gebrauchsfähigen Zustand. Unser Produktfoto entspricht dem hier angebotenen Artikel, dieser weist folgende Merkmale auf: Helle/saubere Seiten in fester Bindung. Mit Schutzumschlag in gutem Zustand. Leichte Gebrauchsspuren. 3, [PU:Duden ein Imprint von Cornelsen Verlag GmbH,]<
1997, ISBN: 3538070512
8°, Gewebe 203 S. : Ill. ; 22 cm Unbekannter Einband in gutem Zustand. 26248 ISBN 9783538070516 Merian, Maria Sibylla ; Biographie, Bildende Kunst, Natur, Naturwissenschaften allgemein 3… More...
8°, Gewebe 203 S. : Ill. ; 22 cm Unbekannter Einband in gutem Zustand. 26248 ISBN 9783538070516 Merian, Maria Sibylla ; Biographie, Bildende Kunst, Natur, Naturwissenschaften allgemein 3, [PU:Düsseldorf ; Zürich : Artemis und Winkler,]<
1997, ISBN: 9783538070516
203 Seiten Gebundene Ausgabe Artemis & Winkler 1997 : Helmut Kaiser - gb + Su MN-7ZPZ-S0N4 Versand D: 3,80 EUR Kategorien, Ratgeber, [PU:Artemis & Winkler,]
Following 140results are shown. You might want to adjust your search critera , activate filters or change the sorting order.
Bibliographic data of the best matching book
Details of the book - Maria Sibylla Merian: Eine Biographie
EAN (ISBN-13): 9783538070516
ISBN (ISBN-10): 3538070512
Hardcover
Paperback
Publishing year: 1997
Publisher: Duden ein Imprint von Cornelsen Verlag GmbH
Book in our database since 2007-06-12T17:54:30-04:00 (New York)
Detail page last modified on 2024-03-06T17:32:11-05:00 (New York)
ISBN/EAN: 3538070512
ISBN - alternate spelling:
3-538-07051-2, 978-3-538-07051-6
Alternate spelling and related search-keywords:
Book author: helmut kaiser, merian maria sibylla
Book title: maria sibylla merian, merian biographie
Information from Publisher
Author: Helmut Kaiser
Title: Maria Sibylla Merian - Eine Biographie
Publisher: Duden ein Imprint von Cornelsen Verlag GmbH
204 Pages
Language: German
20,35 € (DE)
35,80 CHF (CH)
Not available (reason unspecified)
BB; LEINEN
More/other books that might be very similar to this book
Latest similar book:
9782809915587 Maria Sibylla Merian - Histoire Naturelle (Kiecol, Daniel)
< to archive...